Montag, 9. Januar 2017

Weihnachtsmarkt? ... Was denn ... ach so: ja, da war doch was mit einem LKW, oder so ...

Hört man noch was? Nein. Also war's wohl nicht so wichtig.
Weil alle um „Nafris“ diskutieren und ob man Nordafrikaner abkürzen darf, so wie man Amerikaner als Amis oder Österreicher als Ösis abkürzt, fragt niemand mehr, was aus dem Breitscheidplatz geworden ist. Auch vier Wochen danach gibt es keine Augenzeugenberichte, nirgendwo. Keine Porträts von Opfern, keine Berichte über Hinterbliebene.
Taten die Spitzenpolitiker Europas nach den Anschlägen von Paris wenigstens noch so, als würden sie gemeinsam und untergehakt gegen den Terror auf die Straße gehen, versendete sich das Mitgefühl mit den Opfern des größten Anschlages in Deutschtand seit dem Oktoberfest 1980 mit ein paar regierungsamtlichen Telegrammen. Die Polen begruben ihren Lkwfahrer ohne deutsche Staatsdelegation. Die Kanzlerin konnte auch nicht zu den offensichtlich im Geheimen abgehaltenen Bestattungen der elf deutschen Opfer kommen.

Noch nie ist eine Terrorkrise so epochalen Ausmaßes so schnell und still beerdigt worden wie diese. Nicht einmal drei Wochen haben Politik und Leitmedien benötigt, um die Tragödie auf Null zurückzufahren. Deutschland ist, vorbehaltlich eines erfolgreichen Abschlusses der Nafri-Debatte, wieder sicher.

Es waren zwölf Tote. Und 55 zum Teil schwer Verletzte.
... aber Hauptsache, die Lückenpresse kann aufgrund getürktergewichteter Meinungsumfragen verkünden, daß sich die Deutschen sicher fühlen. Mit großer Mehrheit, jedenfalls. Und nicht den Rechtspopulisten auf den Leim gehen, wie der regierungsamtliche Experte in der Aktuellen Kamera verkünden darf.

Kotzstärke 10 auf der nach oben offenen Liebermann-Skala.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Politiker arbeiten halt ihre Checkliste ab:
http://tinyurl.com/gwovzht

FritzLiberal

Anonym hat gesagt…

Warum müssen wir die Namen, Geschichten, Familienverhältnisse etc.pp. der Opfer erfahren? Was geht uns das an? Nach den unsäglichen Schmähtiraden gegen die Angehörigen der ermordeten Freiburger Studentin Maria L. werden viele Angehörige der Berliner Opfer nichts weniger wollen als dass ihr Name von den Medien bekannt gemacht wird. Kann man nur verstehen.

Notbert hat gesagt…

Auf einem anderen Blog schrieb ich dazu dies:

“Ohne Photos der menschlichen Opfer bleibt der mörderische Anschlag merkwürdig abstrakt [..]”

Es braucht keine Opfer mehr.
Es muss nur behauptet werden.
Das genügt mittlerweile.

FDominicus hat gesagt…

Was ich noch schlimmer finde, der Widerstand gegen derartige Zumutungen nimmt - leider - immer mehr ab. Wir wählen die Schlächter, folgen denen ohne zu murren und das Bestreben der Meise läuft nur darauf hinaus nicht als Erstes an der Schlachtbank anzukommen.

Und ich bin noch mehr genervt, weil Liberale sich mal wieder überhaupt nicht wehren. Zum K.... - wie Sie schreiben.

Fragolin hat gesagt…

Ich kann mich erinnern, etwas verwundert gewesen zu sein ob der Berichterstattung über den Besuch des Gaucklers bei den Opfern im Spital. Kein einziges dankbares Kindergesicht oder der lächelnde mutige Maurer, der ein Flüchtlingskind aus der Fahrspur geschubst hat und selbst verletzt wurde oder ähnliche sonst wuchernde Märchen, keine dankabren Händedrücke und Blumen - nichts. Die Opfer bleiben namenlos, gesichtslos, identitätslos; sie sind nicht, sie waren nicht, sie gehen niemandem ab.
Erst dachte ich, wahrscheinlich gab es keine richtigen Bilder weil die Opfer dem auftauchenden Politgfraster vom Tropf weg die Wahrheit ins Gesicht geschleudert und sein unverzügliches Verschwinden gefordert haben. Inzwischen vermute ich, das hat System. Es soll so sein. Es ist nichts passiert. Ein paar gesichtslose graue Gestalten sind aus der Masse der gesichtslosen grauen Gestalten radiert worden. Na und? Kein Gedenken, keine Blumen, kein Wert.
Das Merkel-Regime nimmt es an Kaltschnäuzigkeit inzwischn locker mit dem Honeckerschen auf. Vielleicht übt man sich bereits in der Abgestumpftheit, mit der man weiteren Toten begegnen wird, wenn es erst richtig Rambazamba spielt.

Kalinka hat gesagt…

Honecker war sogar noch ein liebenswerter Kleinkrimineller gegen Mutti und ihr Regime. Und er war eindeutig populärer in seinem Volk als diese US-gesteuerte Polit-Hyäne.