Dienstag, 26. Mai 2015

Nette Verbündete

Ein amerikanischer Geheimdienst-Bericht zeigt, dass der Westen bereits 2012 Anzeichen für das Entstehen eines Islamischen Staats hatte. Doch unternommen haben die Amerikaner nichts, im Gegenteil: Sie sahen in einem solchen Gebilde eine Chance, Syrien zu destabilisieren und Assad zu stürzen. Das Dokument gibt Zeugnis für eine komplett fehlgeleitete Politik, die der Grund für die Flüchtlingswelle nach Europa und die weltweite massive Beschränkung der Bürger- und Freiheitsrechte ist. 
(Hier weiterlesen)
Der Bericht klingt alles andere als unplausibel — nur dürfte die Realität noch etwas unerfreulicher aussehen: der Islamische Staat dürfte sogar (direkt oder indirekt) eine Gründung der US-Geheimdienste sein. Wie so viele andere Terrorvereinigungen, die nun »leider« bekämpft werden müssen. Der kluge Geheimdienst sorgt eben dafür, daß ihm die Arbeit (und damit: fette Budgetpositionen und zahlreiche Dienstposten) erhalten bleibt.




5 Kommentare:

Arminius hat gesagt…

Die Amerikaner haben halt ein naives Verhältnis zum Islam und sie lernen nicht aus ihren Fehlern. Wer erinnert sich noch daran, wer die Taliban untetstützt hat, um die Russen aus Afghanistan zu vertreiben?

Le Penseur hat gesagt…

Cher Arminius,

bei dieser Massierung von »bedauerlichen Mißgriffen« glaube ich nicht mehr an Naivität, sondern an Vorsatz. Zumindest bedingten (»dolus eventualis«, wie der Jurist sagt) ...

Anonym hat gesagt…

@ Le Penseur: ich gebe Ihnen recht, die wissen genau, was Sie tun. Und erstaunlich, dass das sogar schon in den Systemmedien zu lesen ist:

http://www.n-tv.de/politik/USA-liessen-den-IS-gewaehren-article15177536.html

"Journalist Ahmed schreibt, dass die US-Regierung durchaus schon durchblicken ließ, welch ungeheure Summen an die extremistischen Gruppen in Syrien und im Irak geflossen sind. Allerdings habe Vizepräsident Joe Biden dabei nur die direkten Geldgeber Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate und die Türkei erwähnt - nicht aber, dass die gesamte Strategie der Regionalmächte durch die USA, Großbritannien, Frankreich, Israel und andere westliche Regierungen gebilligt und überwacht worden sei."

FritzLiberal

branfendigaidd hat gesagt…

Ich finde es immer ein wenig rührend, wenn Leute meinen, dass solcherlei Dinge auf der Naivität oder Blasiertheit der Amerikaner beruhe. Natürlich, der Durchschnittsami mag überheblich sein gegenüber dem Rest der Welt. Aber die Geheimdienste? Kaum.
Die wissen genau, was sie tun. Und wenn sie heute jemanden aufbauen, den sie morgen bekämpfen, dann geschah das in Absicht und Vorausberechnung. Denn das morgige Bekämpfen wird genauso ihren Zielen dienen wie das gestrige Aufbauen, was man in Syrien sehr gut sieht. Die ISIS wird aufgebaut, um Assads Staat zu destabilisieren und indirekt die Iraner zu schwächen und wenn die Weltgemeinschaft danach ruft, dass man diese ISIS bekämpft, dann hat man einen weiteren Grund, sich in dieser Region festzusetzen. Tut man das nicht, sind wenigstens die Machtgleichgewichte insofern instabil, als dass die USA und Israel diese jederzeit austarieren können.
Der Verlust von Menschenleben, auch von denjenigen der eigenen Soldaten, ist den Imperatoren hierbei völlig egal. Wieso auch nicht? Dass sie selber oder ihre Kinder jemals Soldaten werden müssten, ist völlig undenkbar. Und der Plebs ist ohnehin entbehrlich. Wer das nicht sieht, muss die amerikanische Globalpolitik des 20. Jahrhunderts vollkommen verschlafen haben.
Wenn wir die Handlungen von Geheimdiensten betrachten, sollten wir nicht unsere Massstäbe (wir wollen Verletzte oder Tote verhindern...man kann doch über alles reden..jeder wische vor seiner eigenen Tür...) anlegen, sondern immer davon ausgehen, wie ein lupenreiner Soziopath handeln würde. Und unter dieser Sichtweise macht alles plötzlich viel mehr Sinn.

branfendigaidd hat gesagt…

Ich werfe noch ein "n" hinterher (beruheN) und löse einmal Gegenwartsform ein ("geschieht" anstatt "geschah").