Mittwoch, 4. Februar 2015

Die argentinische Präsidentin Kirchner

... hat Probleme: Ermittler fanden den Entwurf eines Haftbefehls gegen sie im Müll eines getöteten Staatsanwalts.

Meldet »DiePresse« (als gewohnte Abschreibübung von APA/Reuters). Im Müll, also. Genau dort, wo Staatsanwälte üblicherweise ihre Entwürfe von Haftbefehlen abzulegen pflegen. Man kann LePenseur schwerlich übergroßer Sympathien für Exz. Kirchner verdächtigen — nationale Sozialisten, und nichts anderes ist dieses Peronistengesocks, das Argentinien seit Jahrzehnten (mit Ausnahme der Militärzeit) im Würgegriff hält, sind nicht sein Fall — aber dieser Fund stinkt: nach Müll. Und zwar nach bewußt vom Geheimdienst fabriziertem Müll.

Es hat durchaus eine Plausibilität, den Grund für einen geplanten Haftbefehl damit anzunehmen, daß der Staatsanwalt die Indizien einer bewußten Verschleierung und Rechtsbeugung durch Präsidentin Kirchner im Synagogenanschlags-Fall so stark fand, daß er eine Anklage riskieren wollte. Aber bei so einer brisanten Sache landen Entwürfe nicht in lesbarer/rekonstruierbarer Form im Müll — Shredder oder simple Streichhölzer sind auch in Argentinien durchaus verbreitet ...

Das ganze stinkt daher nach Geheimdienstmüll. Ein Geheimdienst, der ursprünglich, um der Präsidentin »behilflich« zu sein, mit ohnedies überschaubar kleiner Plausibilität des Hergangs einen Selbstmord (noch dazu etwas dilettantisch) zu konstruieren versuchte, und der jetzt, als diese Präsidentin unter dem Druck der öffentlichen Meinung die Auflösung des Geheimdienstes verkündet, frei nach dem Motto »Wer uns weh tut, dem tun wir noch viel mehr weh!« eine Retourkutsche fährt, die Kirchner durchaus überrollen kann.

Was bleibt, ist ein Gefühl eines dicht-verfilzten Geflechts von Staatsverbrechern, also etwas, was dem Ansehen der Politik ebenso wie der Geheimdienste insgesamt nicht eben hilft. Nun gut, das soll nicht die größte Sorge für einen Libertären sein ...

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