Dienstag, 3. September 2013

Ach, jetzt hat der Bundesnachrichtendienst

... ein Telefonat aufgezeichnet, in dem ein Hisbollah-Mitglied etwas zugegeben hat (vermutlich waren die Abhör-Protokolle gleich neben den feuerfesten CDs des NSU-Prozesses abgelegt und wurden erst jetzt gefunden ...) »Die Presse« informiert uns:
Die USA erhalten Rückenwind aus Frankreich und Deutschland. Laut Gerhard Schindler, Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) ist Syriens Diktator Bashar al-Assad für den Giftgaseinsatz in Vororten von Damaskus am 21. August verantwortlich. Zwar fehle ein eindeutiger Beweis, so Schindler laut dem Magazin „Der Spiegel", aber nur die Armee würde über Kampfstoffe wie Sarin und jene Raketen verfügen, die bei dem Angriff zum Einsatz kamen. Möglicherweise habe Assad einen Giftgaseinsatz angeordnet, weil er sich in einer Art Endkampf um Damaskus sah. Somit decken sich die Ergebnisse des BND sich mit jenen der USA.

Zudem habe der BND ein Gespräch eines hohen Hisbollah-Vertreters mit der iranischen Botschaft abgehört. Dabei soll der Hisbollah-Mann - die Miliz unterstützt Assad - den Giftgaseinsatz zugegeben haben. Derweil wurde auch die Zusammenfassung französischer Geheimdiensterkenntnisse veröffentlicht. Niemand anders als das Regime komme für diesen Giftgaseinsatz infrage, heißt es in dem Bericht. Für diesen Einsatz habe sich das Regime in den Tagen davor auch vorbereitet. Zudem verfüge die Opposition nicht über die Kapazitäten, „eine Operation dieser Größenordnung mit chemischen Kampfstoffen durchzuführen." Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet zudem unter Berufung auf eine Pariser Regierungskreise von Satellitenaufnahmen, die Assads Verantwortung beweisen sollen. Demnach sollen die Attacken von jenen Regionen ausgegangen sein, die vom Regime kontrolliert werden.
(Hier weiterlesen)
Nun, die Wahrnehmungsfähigkeit von Geheimdiensten ist offenbar selektiv, man könnte auch »beschränkt« dazu sagen: einerseits belauschen BND-Mitarbeiter zwar angebliche Hisbollah-Telefonate im Libanon, andererseits entgeht ihrer Aufmerksamkeit, daß beispielsweise das Youtube-Giftgasvideo blöderweise schon vor dem Zeitpunkt des Angriffs ins Netz gestellt wurde (was die Glaubwürdigkeit doch etwas, sagen wir mal, tropediert).

Die im »Presse«-Artikel zitierten Fragen Assads zeigen so schlüssig die Unsinnigkeit der nun dem aufgeschobenen Angriffsbeschluß nachgereichten angeblichen »Beweise« auf, daß man sich fragt, warum sich die Geheimdienstfuzzis nicht zu Tode schämen, mit derart stümperhaften zusammengestrickten Behauptungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber Schamgefühl dürfte bei Geheimdiensten nicht zur job description zu gehören ...

4 Kommentare:

Techniknoergler hat gesagt…

"daß beispielsweise das Youtube-Giftgasvideo blöderweise schon vor dem Zeitpunkt des Angriffs ins Netz gestellt wurde (was die Glaubwürdigkeit doch etwas, sagen wir mal, tropediert)."

Ui, interessant, wenn es stimmt. Quelle? Ich habe mir dazu noch kein Youtube-Video angesehen. Ist es noch Online? Link?

Anonym hat gesagt…

guckst du hier:

http://www.politplatschquatsch.com/2013/09/giftgas-aus-der-zeitmaschine.html

entweder gibt es zeitmaschinen, oder jemand war so blöd wie unsere mainstream medien die das nicht mitriegen.

oder sie dürfen es einfach nicht berichten. auch nicht besser!

Anonym hat gesagt…

Strenggenommen brauche ich dieses gar nicht: Denn, wenn Assad, in seiner Situation, "die Rote Linie überschritten" haben sollte, wäre er ein noch größerer Blödian als ein gewisser Hartwig Pruske, und das ist so gut wie unmöglich.

Anonym hat gesagt…

In Ergänzung: Das zweitblödeste Individuum des Universums, nach Pruske, scheint ein gewisser Siegfried Tiedt zu sein, Näheres in der Isar-Prawda.