Samstag, 27. April 2013

»Jobkrise in Spanien und Frankreich«

... titelte n-tv gestern:
Arbeitslosigkeit erreicht Rekordwerte

Frankreich und Spanien geraten immer tiefer in den Abwärtsstrudel: Die Arbeitslosenquoten des Landes klettern Anfang 2013 auf Rekordhöhen. In Frankreich sind über drei Millionen Menschen ohne Job, in Spanien steigt die Zahl der Erwerbslosen auf über sechs Millionen - den höchsten Wert seit Beginn der Statistik.

Die Arbeitslosenzahl in Frankreich ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Ende März waren in der nach Deutschland zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft 3,225 Mio. Menschen ohne Job. Im Vergleich zum März vergangenen Jahres sei die Zahl um 11,5 Prozent gestiegen, teilte das Arbeitsministerium mit. Eine Ende des seit Mai 2011 anhaltenden Anstiegs wird frühestens Ende dieses Jahres erwartet.
(Hier weiterlesen)
Na, die vorsichtig optimistische Prognose »frühestens Ende dieses Jahres« wird sehr nachdrücklich wohl auf »frühestens« zu betonen sein ...

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P.S.: warum es zu Arbeitslosigkeit kommt, darüber wird bei Kollegen »Morgenländer« kurz und klar verständlich gehandelt.

5 Kommentare:

FDominicus hat gesagt…

Ich habe das vom Morgenländer vor einiger Zeit noch mehr auseinander genommen und es genannt wir es verdient genannt zu werden. Lobbyismus. (Wenn Sie mögen können Sie es bei mir unter Lobbyismus pur nachlesen.

Das die Leute nicht verstehen, daß Mindestlohn auch für Sie höhere Preise bedeutet, zeigt mir nur wie degeneriert die meisten (leider) schon sind. Ich habe nicht den Eindruck daß viel mehr als ein Fünftel der Deutschen "versteht" was derzeit läuft. Und von dem Fünftel sind noch einmal der überwiegende Anteil pro Zentralbankan und "Papiergeld".

Die Illusion man beschließt einfach mehr zu zahlen und dann wird auch mehr gezahlt ist zu vollkommen.


Eine weitere sehr teure Fehleinschätzung ist, mit Zöllen und Handelbeschränkungen Arbeitsplätze schaffen/erhalten zu können. Jeder Art von Handelsbeschränkung und oder eine Liste "verbotener" Dinge treibt den Preis nur höher. Wer glaubt denn hier in D könne man nicht "illegale" Dinge bekommen, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Wir haben hier eine unglaubliche Mischung auf Neid und Ahnungslosigkeit, oder direkte Dummheit oder vielleicht auch einfach nur Gehässigkeit. Ich kann es nicht verstehen.

Das Verständnis was Recht angeht scheint mir auch verlorgen zu gehen, wenn Staaten und deren Angestellte in's Spiel kommen. Man schaue sich die Nachrichten über (sagen wir mal ein paar Millionen von Herrn Hoeness an). Was perfekt ablenkt von den Milliardenversprechungen die Politiker gar nicht leisten dürften.

Hehlerrei ist im privaten strafbar und bei den Steuer-CDs ist es "richtig".

Anonym hat gesagt…

Das größte sozialistische Mindestlohn-Experiment dürfte wohl der Euro sein.
In meinen jüngeren Jahren war es für mich eine Selbstverständlichkeit zu sehen, wie Länder, deren Produktivitätsentwicklung gegenüber Deutschland oder etwa Japan nicht mithalten konnte, durch stetige Abwertung ihrer Währungen gegenüber DM oder Yen die Löhne im Inneren relativ zu Deutschland automatisch senkten/senken mussten und damit gegenüber dem Ausland wieder wettbewerbsfähiger wurden. Der Euro verhindert diese stille externe Angleichung von Produktivität und Preisen. Eine interne Anpassung der Löhne an die relativ gesunkene Produktivität ist in der Regel nicht möglich (Gewerkschaften, Politkommissare, Presse).
Damit gilt seit Einführung des Euro für die Löhne in Frankreich, Spanien etc im Vergleich zu Deutschland faktisch ein viel zu hoher Mindestlohn. (Genaugenommen sind die Arbeitskosten pro Stunde in Frankreich sogar höher als in Deutschland, siehe Eurostat).. Die relativ immer weniger produktiven Leistungen der südlichen Länder werden folglich immer weniger nachgefragt weil zu teuer. Die Folge ist stetig steigende Arbeitslosigkeit. Die negative Entwicklung der industriellen Arbeitsplätze in Spanien, Frankreich, Italien, Portugal etc belegt genau diesen Automatismus. Diese Katastrophe wurde anfangs kaschiert durch die Potemkinschen Dörfer des eurotrunkenen kreditinduzierten Immobilienbooms. Und natürlich durch kreditfinanzierte „Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst“. So viel Geld kann die EZB gar nicht drucken, so viel Geld kann man aus dem deutschen Steuerzahler gar nicht rauspressen, um den Abstieg dieser Länder zu Schwellenländern dank Euro-Mindestlohn zu kompensieren.

Volker hat gesagt…

Als Ergänzung würde ich gern auf die Querschüsse verlinken. Eine prima Zusammenfassung und Kommentierung der maßgeblichen Wirtschaftsdaten.

Zur Entwicklung der Lohnstückkosten dieser Chart.
Wenn man die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen danebenlegt (Beispiel Portugal, Spanien und Frankreich) sieht man sehr schön die umgekehrt proportionale Korrelation.
In den ersten Jahren der Euroherrlichkeit noch teilweise überdeckt durch die mit auf einmal (aus Sicht der Hallodries) überraschend billigen Krediten finanzierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, kam der volle Hammer in dem Augenblick, als das ponzi scheme nicht mehr zu finanzieren war.

Anonym hat gesagt…

Danke @ Volker. Die Graphiken sagen wohl alles über den Euro als impliziten Mindestlohn – und die damit verursachte Deinstrustialisierung im Süden der Eurozone.

Anonym hat gesagt…

Und wer noch lachen kann über den Euro-Wahnsinn: Hier bitte schön ein genialer Aufsatz von Prof. Heinsohn. Die Zahl der Monatsgehälter in Portugal und die Zahl der Patente im europäischen Vergleich. Ach ja, das Demographische ist auch recht unterhaltsam.http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/lusitanischer_zahlungsaufschub