Freitag, 29. März 2013

»Damals wie heute«

... betitelt Blogger-Kollege FDominicus einen vom heuten Tage — für kultur- und kirchenferne Leser dieses Blogs: dem Karfreitag — inspirierten lesenswerten Artikel:
Damals wie heute ... Zeigt der Staat sein wahres Gesicht - seine Fratze aus Scheinheiligkeit und Willkür.

Es ist nun etwa 2000 Jahre her als ein Mensch von einem Tyrann und schwachen Richter zum Tode verurteilt wurde. Die Christen kennen diese Geschichte. Was vielleicht nicht so viele wissen auch in Rom gab es "Rechte" für die Versorgung von "Armen". Es heißt tatsächlich nicht umsonst Brot und Spiele. Stellte man sich an einer bestimmten Stelle an, bekam man das Brot für weit unter Marktpreisen. Diese Dinge wurden schon lang vor Christus Geburt eingeführt. Und keiner hat das je in Frage gestellt.

Nun Pontius war zwar auch ein Tyrannn, bei der Geschichte mit Jesus aber "nur" ein unfähiger Richter. Erst einmal hat er gar nicht verstanden was man gegen Jesus haben konnte. Spielte aber keine Rolle, der Mob verlangt sein blutiges Spektakel. Auch damals haben sich garantiert eine Vielzahl von Menschen angewidert abgewendet. Aber die Neider waren da auf dem letzten Weg. Und verhöhnten das Opfer.
(Hier weiterlesen)
Wenn man es genauer betrachtet, merkt man, daß die angeblich zu großartige Entwicklung der Menschheit recht überschaubar geblieben ist. Zwischendurch, im 19. Jahrhundert, nachdem es die Scheußlichkeiten der napoleonischen Kriege hinter sich gelassen hatte und die ebenso großen, ja größeren Scheulichkeiten der beiden Weltkriege noch unvorstellbar waren, kam es in der Tat zu einer leichten Verbesserung: der in langen, zähen Kämpfen dann doch errungene Sieg liberal-freiheitlicher Gedanken über den fürstlichen Absolutismus, und die Fortschritte in Wissenschaft und Technik ließen vage Hoffnung auf eine wirkliche Höherentwicklung der Menschheit aufkeimen. Europa Geist war daran, die rückständigsten Teile der Welt nicht bloß zu erobern, sondern auch zu entwickeln (je nach Gesinnung der Kolonialmacht freilich in höchst unterschiedlicher Intensität! Einem als Kolonialmacht fast vorbildlich uneigennützigen Deutschen Reich standen da die merkantilen Krämerinteressen Britanniens ebenso fremd gegenüber, wie die chauvinistischen Prestigeprojekte Frankreichs — aber das nur nebenbei ...).

Doch das 20. Jahrhundert zeigte schon bald: die erhoffte Höherentwicklung war bloß Chimäre — eiskaltes Machtkalkül der Briten und Franzosen, denen die selbstversorgend-selbstgenügsame Donaumonarchie immer schon ein Dorn im Auge war, dieselben Briten und Franzosen, die — nachdem sie es jahrhundertelang als billiges Schlachtfeld ebenso wie als gefügigen Absatzmarkt zu mißbrauchen gewohnt waren — einfach kein erfolgreiches, selbständiges, selbstbewußtes Deutschland dulden wollten, ließen einen nur zu berechtigten lokalen Konflikt am Balkan zu einem Weltenbrand auflodern; dessen Beendigung durch einen schreiend ungerechten Diktatfrieden legte gleich die Wurzeln für die noch größere Katastrophe eines zweiten ...

Hat sich wenigstens seitdem etwas gebessert? Kurz wollte es fast so scheinen. Eine Generation von Staatsmännern, die durch zwei Weltkriege gegangen war, hatte den wohl ehrlichen Willen, ein »Europa der Vaterländer« zu schaffen, welches — ganz im Sinne des liberalen 19. Jahrhunderts — durch friedlichen Freihandel und Achtung der Rechte aller Teilnehmerstaaten ein Hort des Friedens und der gedeihlichen Höherentwicklung werden sollte. Doch auch dieser Gedanke wurde nach kurzem durch transatlantische Machtinteressen und die links-kollektivistische Unterwanderung der europäischen wie einzelstaatlichen Institutionen zur heutigen »EU« pervertiert — die unbotmäßige Staaten die Knute fühlen läßt, die Völker mit schwachsinnigen Richtlinien knechtet, durch ideologische Umerziehungsprojekte gängelt, und jeden Versuch, sich davon zu befreien, brutal niedertrampelt.

Erich Kästner hat mit seinem bitter-zynischen Gedicht »Die Entwicklung der Menschheit« leider völlig recht:
So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.
»Die Profiteure des Systems wollen das System erhalten. Damals wie heute....«, schließt FDominicus seinen Artikel. Ja, genau das war und ist das Problem zu allen Zeiten.

2 Kommentare:

Erich Kästner: hat gesagt…

Er stört nicht gern. Er wird regiert
und so vom andern angeschmiert,
dass er sich selber wundert.
Und wenn wer seine Peitsche zückt,
dann ruft der Kleine Mann gebückt:
"Nicht fünfzig, sondern hundert!"

(Aus: "Das Lied vom Kleinen Mann",1931)

FDominicus hat gesagt…

Der Link hat sich wohl auf:
http://fdominicus.blogspot.de/2013/03/damals-wie-heute_29.html

geändert. Ist leider im Zusammenhang mit dem Versuche des Umzugs des Blogs passiert. Das andere Blog war leider völlig ungeeignet.

Entschuldigung