Donnerstag, 22. November 2012

Bröckelnde Mythen

Irgendwann beginnt auch beim stabilsten Bau die Fassade Risse zu bekommen. Umso mehr also ist dies der Fall bei Bauwerken, die auf Sand gebaut und nur »auf Effekt« notdürftig verputzt wurden. Potemkin'sche Dörfer taugen eben nicht fürs nähere Hinsehen. Unser »demokratisches« System ist so ein Potemkin'sches Dorf — und da nun unter dem schafen Wind, der ihm aus dem Sturmloch der Staatspleiten entgegenpfeift, die Fassade zunehmend schäbiger wird, kommen die windschiefen Bretterverschläge zum Vorschein, die tragende Mauern vortäuschen sollten.

Zwei Bücher beschäftigen sich mit dem bröckelnden »Mythos Demokratie«:

Christian Ortners »Prolokratie« wurde bereits vor einigen Tagen erwähnt. Ein »süffig« zu lesendes kleines Büchlein, ideal für eine Mittagspause (oder zwei). Gewichtiger ist da schon

»Demokratie in der Sackgasse« von Frank Karsten und Karel Beckmann (Rezension hier). In ihrem Buch wird systematisch mit all den Mythen, Legenden und Tabus aufgeräumt, die unsere Politiker und ihre Helferleins in den Medien so gerne um ihren Fetisch Demokratie aufbauen. Und wohlweislich verschweigen, daß sie denkmöglich geringes Interesse haben, die politischen Verhältnisse realitätsnahe zu qualifizieren — nämlich als systematischen Betrug der an ihrer Wiederwahl interessierten Berufspolitiker durch Wahlversprechen zugunsten ihrer heuten Wähler und zulasten künftiger Generationen.

LESENSWERT!

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