Samstag, 26. Februar 2011

Was Türken mögen, und was nicht

... verrät uns Österreichs selbsternanntes Qualitätsmedium, »Die Presse«. Nun, so wirklich überraschende Neuigkeiten sind nicht darunter:


Angesichts dessen, was dieses fromme Volk in Kleinasien nun mag und was nicht, kann sich nicht einmal »Die Presse« verkneifen, ein paar Widersprüchlichkeiten zu bemerken:
Noch immer wollen 50 Prozent der Türken in die EU, während 42 Prozent den Beitritt ablehnen. Vor einem Jahrzehnt lag die Zustimmung allerdings noch bei gut zwei Dritteln. Doch angesichts äußerst schleppender Verhandlungen und der in der Türkei als Desillusionierung wahrgenommenen Eurokrise war nicht unbedingt zu erwarten, dass eine Mehrheit der Türken noch immer in die EU will.

Das dennoch positive Bild der EU wird durch eine breite Skepsis gegenüber den Europäern konterkariert. Gerade mal 16 Prozent haben ein positives Bild von Deutschland. Wenn man in der Studie weiterblättert, stellt sich aber heraus, dass dies noch ein einsamer Spitzenplatz ist. Relativ gut halten sich die Mittelmeer-Anrainer Italien mit zwölf Prozent und Spanien mit elf Prozent. Die Briten kommen allerdings nur auf neun Prozent Zustimmung, die Franzosen auf sechs Prozent und die nahen, aber lange Zeit mit den Türken verfeindeten Griechen auf gar nur fünf Prozent. [...]

Wie diese Zustimmung zum EU-Beitritt mit dem allgemeinen Misstrauen gegenüber den Europäern in einen Kopf passt, wurde bei der Umfrage leider nicht erhoben. Doch wie bei den anderen Widersprüchen auch kann man es wohl als einen Zustand der Orientierungslosigkeit betrachten ...«
Klug beobachtet — könnte aber auch anders zu interpretieren sein: die Türken mißtrauen den Europäern, wollen aber möglichst bald in die EU, da sie diese dank karnickelartiger Vermehrung durch ihre schiere Masse schon bald zu beherrschen hoffen. Und abzuzocken, versteht sich. »Wir werden euch zu Tode gebären«, hatte schon vor Jahren Algeriens Präsident Boumedienne angekündigt (nun, Algeriens Bevölkerung hat im Moment gerade anderes im Kopf als Preisschnackseln — aber sie kommen darauf zurück, wetten wir?)

Einen spontanen Lacherfolg erzielte »Die Presse« mit ihrem, wie zu befürchten steht, durchaus ernstgemeinten Statement:
In Fragen religiöser Symbolik zeigen sich die Befragten sehr liberal. Zwei von drei Türken meinen, dass es Frauen freigestellt sein sollte, ob sie an Universitäten ein Kopftuch tragen wollen oder nicht.
Ach, wie diese Liberalität des Kopftuchtragens doch schön ist! — sie gleicht fast der Liberalität des Judensterntragens (das sich wieder von moslemischen Vorschriften, daß unterworfene Juden und Christen gelbe Flecken auf ihr Gewand nähen mußten, um als »Ungläubige« erkennbar zu sein, historisch herleitet ... wie man sieht: Liberalität hat ihre Traditionen!)

Die einzig wirklich interessante Frage beantwortet die schöne Studie leider nicht: warum wollen vorgebliche »Volksvertreter« in EU-Staaten und im EU-Parlament partout, daß diese Türkei beitritt? Die Antwort darauf wäre nämlich viel aufschlußreicher für uns, als den Befindlichkeiten frömmelnder Kleinasiaten nachzusinnen, bei denen man ausgehen kann, daß der aufgerissene Mund und die aufgehaltene Hand ihr einziger Beitrag zum allseits beschworenen »Projekt Europa« sein werden ...

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