Donnerstag, 7. Januar 2010

Rechtzeitig zu Weihnachten, dem Fest des Friedens

... welches nach ostkirchlichem Kalender bekanntlich am 6. Jänner gefeiert wird, haben friedliche Angehörige der Religion des Friedes im friedlichen Land Ägypten sechs koptischen Christen (und — offenbar irrtümlich — auch einen muslimischen Wachmann) den ewigen Frieden beschert. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet:
Es war der folgenschwerste Angriff auf koptische Christen in Ägypten seit zehn Jahren. Bischof Kirollos von der oberägyptischen Diözese Nag Hammadi (Provinz Qena) sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, er selbst sei vermutlich das eigentliche Ziel des Anschlags gewesen.

Der Kirchenmann erklärte, er sei am Mittwochabend gegen 23 Uhr nach der Messe zum orthodoxen Weihnachtsfest mit seinem Auto von der Kirche weggefahren. Er merkte, dass ihn ein Wagen verfolgte und kehrte um.

Als er vor dem Hintereingang des Gotteshauses eintraf, schossen seine Verfolger auf eine Gruppe von Oberschülern, die vor dem Gebäude miteinander plauderten. Der Bischof erklärte, er habe die Messe aus Sicherheitsgründen früher als sonst abgehalten.

In der Provinz Qena war es im November bereits zu gewaltsamen Übergriffen auf Christen gekommen, nachdem ein junger Kopte festgenommen worden war, der ein muslimisches Mädchen vergewaltigt haben soll. Aus Sicherheitskreisen in Qena hiess es, der Hauptschuldige für die Attacke sei namentlich bekannt. Die Polizei fahnde nun mit Hochdruck nach ihm und seinen zwei Mittätern.

«In Nag Hammadi sind inzwischen so viele Einsatzkräfte unterwegs, das der Ort wie eine Militärkaserne aussieht», sagte ein Beobachter. Im Januar 2000 hatten Muslime in der oberägyptischen Ortschaft Al-Kosheh nach einem Streit 21 koptische Christen getötet.

Die Kopten sind die grösste christliche Gemeinschaft im Nahen Osten und machen zwischen zehn und vierzehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung aus. Sie sehen sich im Alltag Diskriminierungen und Benachteiligungen durch Muslime ausgesetzt.
Aber in Europa ist das Schweizer Verbot, hinkünftig Minarette zur besseren Propagierung der Religion des Friedens zu errichten, ein »Verbrechen gegen die Menschlichkeit«. Meint Erdogan. Na, dann ...

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